Normalerweise ist der „Abstieg“ der Hoden in das Hodensäckchen mit der 35. Schwangerschaftswoche abgeschlossen. Bei etwa drei von einhundert der reifen männlichen Neugeborenen sind bei der Geburt jedoch nur einer oder beide Hoden nicht im Hodensack zu tasten. Meist liegen sie im Leistenkanal oder noch im Bauchraum. Bis zum dritten Lebensmonat kommt es häufig zu einer spontanen Verlagerung des Hodens in die Hodensäcke. Ab dem sechsten Lebensmonat ist kaum mehr mit einem spontanen Abstieg des Hodens zu rechnen, und nur einer von hundert männlichen Säuglingen hat mit dem ersten Lebensjahr einen Hodenhochstand. Wird er nicht frühzeitig behandelt, erhöht sich das Risiko einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit sowie eines Hodentumors. Die Untersuchung des Hodensackes darf nicht mit kalten Händen erfolgen. Durch unachtsame Berührung oder Kälte zieht sich der Hodensack zusammen und die Hoden werden kurzzeitig in den Leistenkanal oder Bauch gezogen. Ist der Hoden bis zum dritten Lebensmonat nicht tastbar, wird eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Das weitere Vorgehen (Hormontherapie, Operation) wird mit dem Kinderarzt besprochen.
Sehen Eltern beim Wickeln, dass der Hodensack leer ist, aber im warmen Badewasser die Hoden wieder zu tasten sind, handelt es sich um harmlose Pendelhoden.